Typisch norddeutsch oder etwa doch nicht?
Je weiter man in den Norden fährt, desto flacher wird das Land, steifer die Brise und mürrischer die Menschen. Soweit das Klischee. Gut, dass die Landschaft hier nicht gerade zum Skifahren geeignet ist, lässt sich nicht abstreiten. Auch dass der Wind hier ein wenig kräftiger weht, wird man spätestens dann feststellen, wenn man von seinem Regenschirm im Stich gelassen wird. Aber sind wir Norddeutschen wirklich so unterkühlt, wie uns nachgesagt wird?
Wir Norddeutschen gelten nicht gerade als offen und warmherzig, eher als in sich gekehrt und reserviert. Wir Menschen selber hier im Norden schätzen uns mit „ehrlich“ ein. Denn so schwer es erscheinen mag, hier Anschluss zu finden, kann man sich bei einem sicher sein: es ist ehrlich gemeint. Ein Gast formulierte es mal so: „Es ist wahrscheinlich einfacher im Biergarten in München neue Leute kennen zu lernen, aber Freunde, die man hier findet, bleiben ein Leben lang.“
Um diese ewige Freundschaft aber zu finden, sollte man wissen, dass die Menschen hier eher wortkarg und mit einem trockenen Humor ausgestattet sind. Aber wenn man mit Sarkasmus umgehen kann und ein Freund der wenigen Worte ist, kann man mit uns durchaus sehr viel Spaß haben. Wie sagen wir so schön: „imma n goodn snack aufa libbe“.
Ob es am allgegenwärtigen Urlaubsflair durch Strand und Meer liegt, dass wir Norddeutschen eher in sich Ruhend sind oder die „anderen“ einfach nur zu sehr unter Strom stehen, ist nicht eindeutig zu klären.
Hier noch ein kurzer Blick auf die Optik der Norddeutschen. Groß, blond, hellhäutig – so stellt man sich den nordischen Typ vor. Tatsächlich sind die Norddeutschen hier größer und häufiger blond als in südlicheren Regionen Deutschlands. Ob das nun an der Genetik oder eher an den Essensgewohnheiten liegt, kann nur vermutet werden. Grünkohl, Matjes und das obligatorische Tässchen Tee mit Kandis oder der gute Pharisäer verhelfen möglicherweise zu einer stattlichen Körpergröße und hell pigmentierten Haaren oder sind es aber einfach nur die nördlicheren Breitengrade, in denen sich Schleswig-Holstein befindet.
Ein Klischee wäre kein Klischee, wenn nicht doch ein Fünkchen Wahrheit dahinter stecken würde. Man kann also davon ausgehen, dass zwar einiges überspitzt dargestellt wird, aber das ein oder andere sehr wohl der Realität entspricht. All diejenigen Urlauber, die ihr Herz für den Norden, trotz liebenswürdigen Raubeinen und kulinarischen Köstlichkeiten noch nicht erwärmen konnten, sollten sich unbedingt mal auf den Weg machen ins nördlichste Bundesland.
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